Folgerstrategie

Folgerstrategie Definition

Die Folgerstrategie ist eine zeitliche Markteintrittsstrategie: das Unternehmen folgt dem Pionier, der ein neuartiges Produkt vor allen anderen auf den Markt gebracht hat, nach.

Der Folger nutzt die Tatsache, dass der Markt bereits (durch den Pionier) erschlossen wurde, man ihn besser einschätzen kann, die Reaktionen der Kunden kennt und aus gemachten Fehlern lernen kann. Zudem muss der Folger nicht so viel in Forschung und Entwicklung investieren.

Nachteile der Folgerstrategie: u.U. sind die lukrativsten Marktsegmente bereits abgegrast, der Pionier hat ggfs. einen Kostenvorsprung (aufgrund des Erfahrungskurveneffekts), Imageprobleme (der Folger gilt nicht als Innovator, sondern als Nachahmer), der Pionier konnte vielleicht bereits Kunden langfristig binden (z.B. durch eine Verbindung von Smartphone und Musik- oder App-Portal; viele Kunden / Nutzer bleiben auch ihrem zuerst entdeckten Online-Kaufhaus oder sozialen Netzwerk treu).

Man unterscheidet zwischen

  • frühen Folgern, die dem Pionier bereits nach relativ kurzer Zeit (z.B. 1 bis 2 Jahre) folgen (wie bei den Smartphones und Tablets) und
  • späten Folgern, z.B. Generikahersteller, die nach Ablauf der langen Patentlaufzeit mit ihren Medikamenten auf den Markt kommen.

Das Gegenstück zur Followerstrategie ist die Pionierstrategie.

Folger bieten im Regelfall günstiger als der Pionier an, um Kunden von diesem zu lösen und Erstkäufer zu gewinnen.

Das Folgen kann auch darin bestehen, Nischen mit speziellen, genau auf die jeweilige Kundengruppe zugeschnittenen Produkten und Leistungen zu besetzen und damit das Standardprodukt des Pioniers zu übertrumpfen.

Dass auf einen Pionier mehrere Folger / Nachahmer kommen, kann man an vielen Produkten und Innovationen sehen: Webbrowser, Smartphones, PCs, Streaming-Dienste, E-Book-Reader usw.; oft überleben die Pioniere auch nicht oder fristen nach einem starken Start ein eher unbedeutendes Dasein.

Alternative Begriffe: Follower-Strategie.