Kostenträgerzeitrechnung

Kostenträgerzeitrechnung Definition

Die auch als kurzfristige Erfolgsrechnung (KER) oder Betriebsergebnisrechnung bezeichnete Kostenträgerzeitrechnung ermittelt das Betriebsergebnis einer Abrechnungsperiode (z.B. eines Monats oder eines Jahres), indem sie von den erbrachten Leistungen die Kosten abzieht.

Führt man diese Berechnung bzw. Analyse für die unterschiedlichen Kostenträger (Produkte) durch, wird ersichtlich, welche Produkte zum Unternehmenserfolg beitragen bzw. welche Produkte Verluste erwirtschaften.

Arten der Kostenträgerzeitrechnung

Die Kostenträgerzeitrechnung kann als Umsatzkostenverfahren oder als Gesamtkostenverfahren durchgeführt werden. Das ermittelte Betriebsergebnis ist nach beiden Ermittlungsmethoden gleich.

Hinweis

Die Begriffe Gesamtkostenverfahren und Umsatzkostenverfahren gibt es auch im Zusammenhang mit der Erstellung einer Gewinn- und Verlustrechnung nach § 275 HGB.

Auch wenn die Grundidee dieselbe ist, sollten diese Methoden für das interne Rechnungswesen (Kostenrechnung) und das externe Rechnungswesen (Jahresabschluss mit Bilanz und GuV) nicht verwechselt werden.

Umsatzkostenverfahren (Kostenrechnung)

Beim kostenträgerorientierten Umsatzkostenverfahren werden den Umsätzen (d.h. den am Markt abgesetzten Leistungen) die ihnen zuzurechnenden Kosten gegenübergestellt.

Kosten, die für eine Erhöhung des Lagerbestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen angefallen sind, mindern die den Umsätzen gegenüberzustellenden Kosten.

Umgekehrt erhöhen Lagerentnahmen fertiger und unfertiger Erzeugnisse die zu berücksichtigenden Kosten.

Beispiel: Betriebsergebnisrechnung nach dem Umsatzkostenverfahren

Angenommen, ein Automobilhersteller stellt in einer Abrechnungsperiode lediglich 2 (gleiche) Autos her.

Ein Pkw wird für 20.000 Euro verkauft, ein PKW geht auf das Lager.

Die Gesamtkosten betrugen 22.500 Euro, davon entfielen 2.500 Euro auf den Vertrieb (z.B. Verkaufsprovision), während die verbleibenden 20.000 Euro auf die Herstellung entfallen.

Ermittlung des Betriebsergebnisses

Die Umsatzerlöse betragen 20.000 Euro. Die Herstellkosten eines Autos betragen 10.000 Euro.

Stellt man den Umsätzen in Höhe von 20.000 Euro die Herstellkosten des Autos in Höhe von 10.000 Euro sowie die Vertriebskosten in Höhe von 2.500 Euro gegenüber, ergibt sich ein Betriebsergebnis in Höhe von 7.500 Euro.

Gesamtkostenverfahren (Kostenrechnung)

Das kostenartenorientierte Gesamtkostenverfahren stellt sämtlichen in der Abrechnungsperiode angefallenen Kosten ("Gesamtkosten") sämtliche Leistungen, d.h. sowohl die Umsätze als auch eine Erhöhung des Lagerbestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen gegenüber.

Beispiel: Betriebsergebnisrechnung nach dem Gesamtkostenverfahren

Angenommen, ein Automobilhersteller stellt in einer Abrechnungsperiode lediglich 2 (gleiche) Autos her.

Ein Pkw wird für 20.000 Euro verkauft, ein PKW geht auf das Lager.

Die Gesamtkosten betrugen 22.500 Euro, davon entfielen 2.500 Euro auf den Vertrieb, während die verbleibenden 20.000 Euro auf die Herstellung entfallen.

Ermittlung des Betriebsergebnisses

Die Umsatzerlöse betragen 20.000 Euro. Die Herstellkosten eines Autos betragen 10.000 Euro, somit ergibt sich durch den Lagerzugang eine Bestandserhöhung in Höhe von 10.000 Euro.

Stellt man der Summe der Leistungen in Höhe von 30.000 Euro – aus Umsatz (20.000 Euro) und Bestandserhöhung (10.000 Euro) – die Gesamtkosten von 22.500 Euro gegenüber, ergibt sich ein Betriebsergebnis in Höhe von 7.500 Euro.