Leistungsbilanz

Leistungsbilanz Definition

Die Leistungsbilanz als Teil der Zahlungsbilanz eines Landes stellt v. a. die Exporte (Warenausfuhr und Dienstleistungen) und Importe (Wareneinfuhr und Dienstleistungen, zu letzterem gehört auch der Tourismus) gegenüber.

Daraus kann man ablesen, wie erfolgreich ein Land darin ist, seine Güter und Leistungen weltweit zu verkaufen (oder auch nur wie begehrt die Rohstoffe des Landes sind, z. B. haben die ölexportierenden Länder regelmäßig hohe Leistungsbilanzüberschüsse).

Darüber hinaus gehen auch Geldflüsse in das Ausland in die Leistungsbilanz ein, die nicht mit Leistungen verbunden sind, z. B. Spenden an ausländische Hilfsorganisationen oder Überweisungen von Gastarbeitern an ihre Familien im Ausland sowie auch z. B. Zinsen und Dividenden, die an ausländische Kreditgeber oder Aktionäre fließen.

Diese unterschiedlichen Transaktionen gehen in 4 verschiedene Teilbilanzen der Leistungsbilanz ein: die Handels-, Dienstleistungs- und Übertragungsbilanz (Bilanz der laufenden Übertragungen) sowie die Bilanz der Erwerbs- und Vermögenseinkommen.

Einfaches Beispiel

Ein Land exportiert Güter im Wert von 100 und importiert Güter im Wert von 60; daraus ergibt sich ein Handelsbilanzüberschuss von 40.

Das Land exportiert keine Dienstleistungen, importiert aber welche im Wert von 10, das Defizit der Dienstleistungsbilanz ist somit -10.

Aus dem Land fließen zudem Dividenden und Zinsen in das Ausland in Höhe von 5 sowie weitere 5 für laufende Übertragungen (Heimatüberweisungen, Spenden).

Der Leistungsbilanzüberschuss beträgt 40 - 10 - 5 - 5 = 20 (Wäre der Saldo negativ, läge ein Leistungsbilanzdefizit vor).

Leistungsbilanzsalden werden oft in Prozent vom Bruttoinlandsprodukt (BIP) gemessen (z. B. "der Leistungsbilanzüberschuss beträgt 10 % des BIP").