Marktkapazität

Marktkapazität Definition

Die Marktkapazität ist die maximale Absatzmenge (aller Unternehmen aggregiert) bzw. der Bedarf im Markt, wenn die Kaufkraft nicht berücksichtigt wird. Als Frage: wie hoch wäre die Nachfrage, wenn das Produkt gratis abgegeben würde?

Die Marktkapazität ist eine theoretische Grösse, die zumindest jedoch einen Eindruck vom Markt vermittelt. Die für Unternehmen bedeutsameren Marktkennzahlen Marktpotenzial und Marktvolumen liegen meist wesentlich unter der Marktkapazität.

Beispiel

Man kann sich dies anhand des Champagnerkonsums klarmachen: Die Marktkapazität für Champagner ist wohl sehr hoch. Geht man für den deutschen Markt von 60 Mio. erwachsenen Bürgern und weiter davon aus, dass jeder 1 Flasche am Tag trinken könnte, wäre die Marktkapazität gewaltig (60 Mio. × 365 Flaschen = 21,9 Mrd. Flaschen pro Jahr).

Das Marktpotenzial ist aber sehr viel geringer: Champagner wird eben nicht umsonst angeboten, sondern ist teuer. Nicht jeder kann sich den Champagnerkonsum leisten (die größte Einschränkung), andere mögen oder vertragen keinen Champagner oder fürchten den Alkoholkonsum. Das Marktpotenzial ist deshalb oft nur ein Bruchteil der Marktkapazität.

Gelänge es z.B., Champagner künstlich und günstig – und vielleicht sogar mit weniger Alkohol – herzustellen, würde dadurch das Marktpotenzial näher an die Marktkapazität heranrücken.

Um die Marktkapazität allgemein zu bestimmen, ermittelt oder schätzt man die Zahl der möglichen Anwender / Nutzer, die den fraglichen Bedarf haben (z.B. alle, die sich die Zähne putzen oder alle, die sich die Haare waschen) sowie deren durchschnittlichen Bedarf (z.B. 100 Gramm Zahncreme oder 200 Milliliter Shampoo pro Monat).

Auch diese Menge des durchschnittlichen Bedarfs ist begrenzt: selbst bei einem Preis von 0 € würden die Menschen nicht unbegrenzt Zahncreme oder Shampoo verwenden (einfach, weil es nichts bringt).