Marktpotenzial

Marktpotenzial Definition

Marktpotenzial ist die Anzahl an verkauften Produkten oder die Anzahl der Kunden, die theoretisch möglich wäre bzw. für ein Produkt oder eine Dienstleistung in Frage käme.

Beispiel

Angenommen, in Deutschland gäbe es 30 Millionen Männer, die im rasierfähigen Alter sind und der durchschnittliche Verbrauch pro Mann wäre 5 Klingen im Jahr. Dann wäre das Marktpotenzial für Rasierklingen 30 Millionen x 5 Klingen = 150 Mio. Klingen.

Das tatsächliche Marktvolumen ist aber geringer: nicht jeder Mann rasiert sich (regelmäßig), viele benutzen einen elektrischen Rasierer und benötigen keine Rasierklingen.

Das Marktpotenzial berücksichtigt auch bereits die vorhandene bzw. fehlende Kaufkraft: nicht jeder Nassrasierer kann sich regelmäßig Rasierklingen leisten; das reduziert das Marktpotenzial.

Das Verhältnis von Marktvolumen zu Marktpotenzial ist der sog. Sättigungsgrad / Marktsättigungsgrad / Marktausschöpfungsgrad; dieser gibt an, welcher Anteil des Marktpotenzials schon ausgeschöpft ist bzw. "wie viel Luft nach oben" noch besteht. Betrüge das Marktvolumen für Rasierklingen 50 Mio. Klingen, wäre der Sättigungsgrad 50 Mio. / 150 Mio. = 0,333 = ca. 33 %.

Ein Unternehmen – oder eine ganze Branche bzw. ein Branchenverband – kann versuchen, die Diskrepanz zwischen Marktpotenzial und tatsächlichem Marktvolumen zu schließen bzw. zu verringern. Man könnte z.B. versuchen, durch Werbekampagnen Nichtrasierer zu Rasierern zu machen bzw. elektrisch Rasierende durch Werbeargumente (günstiger, sauberer, besser ...) zum Nassrasieren und damit zu Rasierklingen zu "bekehren".

Das Marktpotenzial spielt bei der Marktanalyse im Rahmen des Marketing oder auch für Businesspläne eine Rolle. Dazu wird es i.d.R. auch in Umsätze umgerechnet, z.B. 150 Mio. Rasierklingen zu je 2 € = 300 Mio. € Umsatz.

Alternative Begriffe: Marktpotenzialanalyse.