Rohgewinn
Definition Rohgewinn
Der Rohgewinn ist der Saldo aus Umsatzerlösen und dazugehörigem Wareneinsatz.
Der Rohgewinn lässt sich berechnen, indem von den in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Umsatzerlösen die Aufwendungen für bezogene Waren abgezogen werden.
Vom Rohgewinn müssen dann noch andere Kosten wie z.B. Personalaufwendungen, Abschreibungen und sonstige betriebliche Aufwendungen (Miete, Strom, Versicherungen etc.) geleistet bzw. abgezogen werden, um zum Reingewinn (Jahresüberschuss nach Steuern) zu gelangen.
Alternative Begriffe: Rohertrag, Bruttoertrag, gross profit.
Beispiel: Rohgewinn berechnen
Beispiel: Berechnung Rohgewinn
Der Rohgewinn lässt sich mit folgender Formel als Saldo berechnen:
Umsatzerlöse | 10.000.000 | |
- | Aufwendungen für bezogene Waren (Wareneinsatz) | -6.000.000 |
= | Rohgewinn | 4.000.000 |
Da sowohl die Umsatzerlöse als auch die Aufwendungen für bezogene Waren der GuV entnommen werden, handelt es sich um Nettowerte (d.h. ohne Umsatzsteuer).
Rohgewinn — Handelsspanne / Rohertragsmarge
Der Rohgewinn ist Ausgangspunkt für weitere Betrachtungen bzw. Kennzahlen, z.B. die Handelsspanne bzw. Rohertragsmarge, die den Rohgewinn im Verhältnis zum Umsatz als Prozentzahl angibt.
Die Handelsspanne beträgt im Beispiel: 40 % (4.000.000 € Rohgewinn / 10.000.000 € Umsatz).
Erhöhung des Rohgewinns
Die Formel für den Rohgewinn zeigt, wie der Rohgewinn gesteigert bzw. die Handelsspanne verbessert werden kann:
- durch eine Erhöhung der Verkaufspreise (und damit der Umsatzerlöse bei gleichbleibender Absatzmenge) sowie
- durch eine Verringerung des Wareneinsatzes (z.B. durch Verhandlung günstigerer Einkaufspreise).
Der Effekt ist beträchtlich: gelingt es dem Unternehmen aus dem obigen Beispiel, den Wareneinsatz z.B. durch Preisverhandlungen um 10 % von 6 Mio. € auf 5,4 Mio. € zu reduzieren, erhöht sich der Rohertrag auf 4,6 Mio. € – dies entspricht einer Steigerung des Rohgewinns um 15 %.