Rohgewinn

Rohgewinn Definition

Der Rohgewinn ist der Saldo aus Umsatzerlösen und dazugehörigem Wareneinsatz.

Der Rohgewinn lässt sich berechnen, indem von den in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Umsatzerlösen die Aufwendungen für bezogene Waren abgezogen werden.

Vom Rohgewinn müssen dann noch andere Kosten wie etwa Personalaufwendungen, Abschreibungen und sonstige betriebliche Aufwendungen (Miete, Strom, Versicherungen) geleistet bzw. abgezogen werden, um zum Reingewinn (Jahresüberschuss nach Steuern) zu gelangen.

Alternative Begriffe: Rohertrag, Gross Profit.

Beispiel: Rohgewinn berechnen

Beispiel: Berechnung Rohgewinn

Ein Autohaus verkauft in einem Geschäftsjahr 200 Autos zu je 50.000 € netto (ohne Umsatzsteuer). Das ergibt einen Umsatz von 200 × 50.000 € = 10 Mio. €.

Der Einkaufspreis je Auto ist 30.000 € netto. Das ergibt einen Wareneinsatz von 200 × 30.000 € = 6 Mio. €.

(Das sind einfache Beispielzahlen; in Wirklichkeit wird das Autohaus verschiedene Automodelle zu unterschiedlichen Preisen ein- und verkaufen.)

Der Rohgewinn lässt sich mit folgender Formel als Saldo berechnen:

  Umsatzerlöse 10.000.000
- Aufwendungen für bezogene Waren (Wareneinsatz) -6.000.000
= Rohgewinn 4.000.000

Da sowohl die Umsatzerlöse als auch die Aufwendungen für bezogene Waren der GuV entnommen werden, handelt es sich um Nettowerte (das heißt ohne Umsatzsteuer).

Bedeutung des Rohgewinns

Rohgewinn vs. Reingewinn

Aus dem Rohgewinn müssen noch weitere Aufwendungen getragen werden, zum Beispiel die Miete für das Autohaus, Stromkosten oder die Gehälter der Verkäufer.

Erst wenn danach noch etwas übrig bleibt, ergibt sich ein Reingewinn.

Rohgewinn — Handelsspanne / Rohertragsmarge

Der Rohgewinn ist Ausgangspunkt für weitere Betrachtungen bzw. Kennzahlen, zum Beispiel die Handelsspanne bzw. Rohertragsmarge, die den Rohgewinn im Verhältnis zum Umsatz als Prozentzahl angibt.

Die Handelsspanne beträgt im Beispiel: 40 % (4.000.000 € Rohgewinn / 10.000.000 € Umsatz).

Erhöhung des Rohgewinns

Die Formel für den Rohgewinn zeigt, wie der Rohgewinn gesteigert bzw. die Handelsspanne verbessert werden kann:

  • durch eine Erhöhung der Verkaufspreise (und damit der Umsatzerlöse bei gleichbleibender Absatzmenge) sowie
  • durch eine Verringerung des Wareneinsatzes (etwa durch Verhandlung günstigerer Einkaufspreise).

Der Effekt ist beträchtlich: gelingt es dem Unternehmen aus dem obigen Beispiel, den Wareneinsatz zum Beispiel durch Preisverhandlungen um 10 % von 6 Mio. € auf 5,4 Mio. € zu reduzieren, erhöht sich der Rohertrag auf 4,6 Mio. € – dies entspricht einer Steigerung des Rohgewinns um 15 %.