Toyotismus

Toyotismus Definition

Toyotismus bezeichnet ein Arbeits- und Produktionssystem, das der japanische Autobauer Toyota in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelte und das über Japan hinaus nach und nach starke Verbreitung gefunden hat.

Zum Toyotimus gehören: Abkehr von der Massenproduktion standardisierter Produkte, stärkere Erfüllung von Kundenwünschen, Produktion basiert auf Nachfrage durch Kunden (keine Lagerproduktion), schlanke Produktion (Lean Production), Just-in-Time, Kanban-System (dezentrale Steuerung, "Holprinzip"), Kaizen (stetige Verbesserung in kleinen Schritten), hohe Qualitätsstandards ("Null-Fehler-Politik"), Vermeidung von Verschwendung, enge und langfristige Zusammenarbeit mit Zulieferern, gut ausgebildete und dadurch flexible Arbeitskräfte.

Davon grenzen sich Fordismus (nach Henry Ford: Massenproduktion, Fließband, Standardisierung ...) und Taylorismus ab (wobei einige von deren Elementen auch im Toyotismus fortbestehen können).

Eine zentrale Idee des Toyotismus ist, Verschwendung (Muda) in allen Bereichen soweit als möglich zu vermeiden, d. h. Maschinenkapazitäten, Material, Zeit (Arbeits- und Wartezeiten) und (Transport-)wege klein zu halten bzw. effizient zu nutzen. Dadurch werden natürlich auch die Kosten gesenkt.

Die schlanke Produktion soll ermöglichen, flexibel zu bleiben und auch schlechtere wirtschaftliche Zeiten gut durchzustehen.

Während im Fordismus die (oft ungelernten) Arbeiter als austauschbare Figuren betrachtet wurden, versucht der Toyotismus, die Arbeiter langfristig an sich zu binden, fortzubilden und die Kreativität und den Einfallsreichtum der qualifizierten Arbeiterschaft systematisch zu nutzen, indem Verbesserungsvorschläge nicht nur begrüßt, sondern gefordert werden. Das können nach dem Kaizen-Prinzip im einzelnen kleine Ideen und Verbesserungen sein, die aber über die Zeit zu einer stetigen Verbesserung – geringere Kosten, weniger Arbeitsunfälle oder höhere Qualität – führen.

Die Arbeit ist oft als Gruppenarbeit organisiert; die Gruppen organisieren sich intern selbständig (z. B. vertreten sich, wechseln die Tätigkeit innerhalb der Gruppe, verbessern die Abläufe), treffen Entscheidungen innerhalb eines bestimmten Rahmens und sind für die Qualität ihrer Arbeit verantwortlich.

Die Arbeiter in der Produktion sitzen aber natürlich nicht den ganzen Tag in Kreativräumen, grübeln über neue Ideen nach und diskutieren stundenlang – sie müssen genauso hart arbeiten wie anderswo in der Fertigung.

Fazit: Der Toyotismus umfasst Grundsätze (wie die Vermeidung von Verschwendung oder die stetige Verbesserung in kleinen Schritten) und Methoden wie Kanban oder Just-in-Time, die eine Abkehr von der Arbeits- und Produktionsweise des Fordismus darstellen.