Aufgaben der Kostenrechnung

Ziele und Aufgaben der Kostenrechnung

Ziele, Aufgaben und Fragestellungen der Kostenrechnung sind vielfältig.

Deshalb gibt es auch verschiedene Kostenrechnungssysteme (in der Wirtschaft und auch in einzelnen Unternehmen).

Übersicht

Zu den Aufgaben der Kosten- und Leistungsrechnung zählen insbesondere (Übersicht):

  • Ermittlung der Herstellungskosten der unfertigen und fertigen Erzeugnisse für Bilanzierungszwecke (§ 253 Abs. 1 Satz 1 in Verbindung mit § 255 Abs. 2 HGB);
  • Kalkulation des Produktpreises bzw. Selbstkostenermittlung („Wie viel kostet das Unternehmen die Herstellung und der Vertrieb eines bestimmten Produkts?“);
  • Controlling des betrieblichen (operativen) Erfolgs;
  • Bereitstellung entscheidungsrelevanter Informationen, zum Beispiel bezüglich
    • kurzfristiger Preisuntergrenzen („Wie weit kann der Vertrieb in Verhandlungen mit dem Preis herunter gehen?“);
    • Annahme von Zusatzaufträgen („Lohnt es sich, den zusätzlichen Auftrag eines Kunden anzunehmen?“);
    • Sortiments- und Produktionsprogrammpolitik („Mit welchen Produkten verdient das Unternehmen Geld bzw. wie viel genau?“; „Welche Produkte sollten aus dem Sortiment genommen werden?“);
    • Make-or-Buy-Entscheidungen: Soll das Unternehmen Teile zukaufen oder (günstiger) selbst herstellen?
  • Planung: Grundlage für die Budgetplanung einzelner Bereiche bzw. Kostenstellen (zum Beispiel Budgetplan der Abteilung "Vertrieb Inland");
  • Kostenkontrolle: Kontrolle und Abweichungsanalyse der tatsächlich angefallenen Kosten der Abteilungen (zum Beispiel "Vertrieb Inland").

Die Aufgaben der Kostenrechnung sind also vielfältig und von Unternehmen zu Unternehmen werden verschiedene Schwerpunkte gesetzt.

Nicht jedes Kostenrechnungssystem ist für alle Zwecke geeignet: so ist die Vollkostenrechnung (die alle Kosten erfasst und den Produkten zurechnet) zum Beispiel eine Basis, um die Herstellungskosten der Vorräte für die Bilanz zu berechnen, da hier Einzel- und Gemeinkosten einbezogen werden müssen.

Für Entscheidungen hingegen – etwa bezüglich Make-or-Buy oder Spielraum für Preisverhandlungen – sind eher variable Kosten und Deckungsbeiträge wichtig und dafür ist eine Teilkosten- bzw. Deckungsbeitragsrechnung erforderlich.

Software und Datenbanken erlauben es, in einem Unternehmen verschiedene Kostenrechnungssysteme parallel zu fahren, so dass jeder die Kosteninformationen bekommen kann, die er für seine Arbeit benötigt.