Inventurmethode

Inventurmethode Definition

Die Inventurmethode ist eine Methode, um Verbräuche von Rohstoffen, Material etc. zu ermitteln.

Der Verbrauch z. B. eines Monats wird so berechnet: Anfangsbestand + Zugänge - Endbestand = Verbrauch.

Beispiel

Ein Pizzahersteller hat zum 1. Januar einen Anfangsbestand von 1.000 kg Mehl auf Lager. Im Januar werden laut Wareneingang / Lieferscheinen in Summe 500 kg Mehl angeliefert und am 31. Januar wird der Lagerbestand an Mehl mit 1.200 kg gewogen.

Der Verbrauch im Januar war: 1.000 kg + 500 kg - 1.200 kg = 300 kg.

Die Inventurmethode ist einfach, erfordert aber eine eventuell aufwändige Bestandsaufnahme (zählen, wiegen, messen). Dafür hat man einen echten Lagerbestand zum Monatsende, keinen nur errechneten Wert.

Ob aufwändig oder nicht: für Kaufleute ist i. d. R. zumindest am Geschäftsjahresende (meist der 31. Dezember) die Aufstellung eines Inventars und damit eine Inventur / Bestandsaufnahme durch das Handelsrecht vorgeschrieben (§ 240 Abs. 2 HGB i. V. m. § 241 HGB).

So wird gewährleistet, dass die Mengen – und damit nach einer Bewertung auch die Vermögenswerte – zum Bilanzstichtag stimmen.

Für die laufende, unterjährige Kostenrechnung bräuchte man aber eher eine monatliche Erfassung des Materialverbrauchs.

Der Nachteil der Inventurmethode ist, dass man nicht weiß, wofür die 300 kg Mehl verwendet wurden (in welcher Kostenstelle und für welchen Kostenträger / für welches Produkt). Und man weiß auch nicht, ob zu viel verbraucht wurde (die Soll-Menge pro Pizza könnte z. B. 100 Gramm sein, die Ist-Menge aufgrund einer schlecht eingestellten Maschine 120 Gramm; das wären 20 % Mehrverbrauch), ob es Schwund gab, ob etwas gestohlen wurde – man weiß nur, es fehlt etwas, und ordnet diese Differenz der Produktion zu.

Für die Kostenrechnung und das Controlling ist die Inventurmethode deshalb wenig tauglich.

Alternative Methoden sind die Skontrationsmethode und die retrograde Methode.