LiFo

LiFo Definition

Die LiFo-Methode ist eines der nach § 256 HGB zulässigen Bewertungsvereinfachungsverfahren bzw. Verbrauchsfolgeverfahren für das Vorratsvermögen.

Das LiFo-Verfahren unterstellt, dass die zuletzt angeschafften oder hergestellten Vermögensgegenstände des Vorratsvermögens zuerst verbraucht oder veräußert worden sind (last in — first out).

Die LiFo-Methode ist auch steuerlich zulässig (§ 6 Abs. 1 Nr. 2a. EStG).

Alternative Begriffe: LiFo-Prinzip, LiFo-Verfahren.

LiFo Methode Beispiel

Beispiel: LiFo-Methode

Ein Baumarkt kauft am 14. Januar 01 sowie am 19. September 01 jeweils einen Hammer ein.

Die Nettoeinkaufspreise sind 10 € (Einkauf vom 14. Januar) sowie 12 € (Einkauf vom 19. September).

Am Bilanzstichtag 31. Dezember 01 befindet sich noch 1 Hammer auf Lager, das heißt einer wurde im Geschäftsjahr an Kunden verkauft.

Für die Vorratsbewertung stellt sich nun die Frage: mit welchem Wert wird der Hammer in der Bilanz angesetzt?

Einzelbewertung

Können die Vermögensgegenstände (hier: Hammer) unterschieden werden (zum Beispiel anhand einer eindeutigen Produktidentifikationsnummer), wüsste das Unternehmen, welcher Hammer verkauft wurde und welcher noch auf Lager liegt.

Das ist aber nicht immer der Fall bzw. es ist sehr aufwendig, jedes Produkt einzeln zu bewerten.

LiFo-Verfahren

Wendet das Unternehmen die LiFo-Methode als Bewertungsvereinfachung an, ergibt sich folgendes Bild:

Es wird unterstellt, dass der zuletzt erworbene Hammer (der vom 19. September für 12 €) zuerst verkauft wurde. Somit gilt als noch im Lager befindlicher Hammer der am 14. Januar für 10 € erworbene.

Die Hammer-Vorräte werden deshalb mit 10 € bewertet.

Hinweis

Da es sich bei Vorräten um Umlaufvermögen handelt, ist noch das strenge Niederstwertprinzip zu beachten.

LiFo vs. Durchschnittsbewertung und FiFo

Beispiel: Gewinnauswirkung von LiFo

Die Durchschnittsbewertung nach § 240 Abs. 4 HGB würde für das obige Beispiel zu einem Bilanzansatz von 11 € für den Hammer führen: (10 € + 12 €) / 2.

Die FiFo-Methode (First In — First Out) würde zu einer Bewertung von 12 € führen.

Wie man hier sieht, führt die LiFo-Methode bei steigenden Einkaufspreisen zu einer niedrigeren Vorratsbewertung (hier: 10 €) als etwa eine Durchschnittsbewertung (11 €) oder die FiFo-Methode (12 €).

Das bedeutet: im Geschäftsjahr 01 ist der Gewinn dadurch geringer, da das Vermögen niedriger angesetzt wird; allerdings führt das im Jahr 02, wenn die Vorräte verbraucht bzw. für den Verkauf genutzt werden werden, zu höheren Gewinnen:

Ist der Verkaufspreis eines Hammers zum Beispiel 20 €, bleiben bei LiFo 10 € Deckungsbeitrag übrig (20 € - 10 €), bei der Durchschnittsbewertung nur 9 € (20 € - 11 €) und bei der FiFo-Methode nur 8 € (20 € - 12 €).

Bezüglich der Gewinnauswirkung siehe auch das FiFo-Beispiel.