Direkter Absatz

Direkter Absatz Definition

Direkter Absatz bedeutet, dass das produzierende Unternehmen direkt an den Kunden / Konsumenten verkauft (ohne Zwischenschaltung des Handels).

Der direkte Absatz kann über eigene Vertriebsmitarbeiter, eigene Verkaufsstellen (z.B. Flagship Stores von Technologiekonzernen, die dort ihre Computer und Smartphones anbieten oder Sportartikelhersteller, die ihre Kollektionen in eigenen Shops verkaufen), einen Online-Shop, Verkaufswägen (z.B. für Tiefkühlware) oder Verkaufs-Partys erfolgen.

Vorteile: keine Abhängigkeit von anderen (Handel), direkter Kundenkontakt (Probleme, (Un-)Zufriedenheit, Verbesserungspotenzial?), Sicherstellung von Fachberatung und Service, gute Absatzplanung, Steuerung und Kontrolle (v.a. Kontrolle des Verkaufspreises) möglich.

Ein größerer Teil der Wertschöpfung bleibt beim Hersteller und der Umsatz ist höher.

Beispiel

Eine Tafel Schokolade, die im Supermarkt 1 € netto kostet, liefert der Hersteller für angenommen 0,50 € netto an den Supermarkt (das ist sein Umsatz).

Verkauft der Hersteller selbst z.B. in einem unternehmenseigenen Schokoladengeschäft, ist sein Umsatz 1 € (dem stehen natürlich auch höhere Kosten für Verkaufspersonal, Miete etc. gegenüber).

Für viele Produkte ist der direkte Absatz nicht (wirtschaftlich) möglich; dies gilt v.a. für die meisten Lebensmittel, bei denen ja i.d.R. Millionen Kunden erreicht werden sollen, je Kunde aber nur geringe Umsätze gemacht werden.

Im Business-to-Business-Geschäft (dem Vertrieb an Geschäftskunden) hingegen ist der direkte Absatz üblich. Wenn z.B. eine Maschine verkauft wird, ist dies oft sehr individuell und beratungsintensiv und fordert eine entsprechend ausgebildete Vertriebsmannschaft.

Auch (individuelle) Dienstleistungen werden i.d.R. direkt verkauft (Friseur, Steuerberater, Anwalt, Arzt etc.), v.a. wenn die Person (vertrauenswürdig?) und Qualifikation wichtig ist.

Alternative Begriffe: direkte Distribution, direkter Absatzweg, direkter Vertrieb.